Montag, 1. Mai 2023
Nur 13 km Seeweg trennen Sardinien und Korsika. Mit der Fähre ab Santa Teresa Gallura ist das knapp eine Stunde Überfahrt über die Meerenge (Straße von Bonifacio) zwischen Sardinien und Korsika zur korsischen Küstenstadt Bonifacio.
Tickets über Mobylines oder Ichnusalines: www.faehren.de Kosten für Hin- u. Rückfahrt ca. 50 Euro pro Person, je nach Tarif und Saison. Empfehlenswert: 3 – 5 Stunden Aufenthalt, um alle Sehenswürdigkeiten genießen zu können.
Die Stadt wurde vom toskanischen Grafen Bonifacio di Lucca im Jahr 828 gegründet, der zum Schutz gegen die Einfälle der Sarazenen aus dem Süden eine Festungsanlage errichten ließ. Im Jahr 1187 gelang es den Genuesen durch eine List Bonifacio einzunehmen, als sich die meisten Einwohner auf einer Hochzeit befanden und die Stadt kaum verteidigt werden konnten. Die Einwohner wurden vertrieben und die Stadt von Genuesischen Familien besiedelt. Noch heute wird der ligurische Dialekt gesprochen.
1420 widerstand die Stadt einem Angriff durch König Alfons von Aaragon, den Truppen des spanischen Königs. In einer Nacht soll die Treppe Escalier du Roi d’Aaragon von den Spaniern angelegt worden sein. Die Treppe des Königs von Aragon besteht aus 187 in den Kalksteinfelsen geschnittene Stufen. Diese kann man mit Helm und für 3.50 Euro hinabsteigen.
Bis 1768 blieb Bonifacio bis auf eine kurze Unterbrechung durch die Türken unter der Herrschaft Genuas. Danach wurde Bonifacio, wie der Rest Korsikas französisch. Im Felshang von Bonfiacio fand man die ältesten menschlichen Überreste Korsikas. Die Dame von Bonifacio wird datiert auf das 8. Jahrtausend vor Christus.
Wie fast alle Hafenstädte hat auch Bonifacio eine reiche Geschichte. Die Altstadt steht auf einem 60 – 80 m hohem Kalksteinplateau. Sie besteht aus dem Marina-Viertel und aus der auf einem Felsvorsprung gelegenen Altstadt von der man ein umwerfendes Panorama genießen und bei gutem Wetter bis nach Sardinien sehen kann. Die Gassen der Altstadt laden zum Bummeln und Verweilen ein, die zahlreichen Trattorias bieten französische Spezialitäten, wie frische Muscheln oder gebratene Auberginen als günstige Tagesgerichte an.
In der Altstadt kann die Bastion d’Etendard mit ihrem Landschaftsgarten und der Ausstellung „1000 Jahre Geschichte“ besichtigt werden sowie die vier Kirchen der Oberstad. Wer sich über die steilen Treppen in den Gassen wundert, die zu den Wohnungen führen: Diese wurden zum Schutz vor Angreifern erbaut.
Die auf dem Felsen gelegene und von den Genuesern erbaute Zitadelle ist ein weiteres Highlight der Altstadt, sowie die im 13. Jahrhundert errichtete Bastion de L’Etendard, in dem ein kleines Museum für Stadtgeschichte untergebracht ist. Moderate Eintrittspreise und ein atemberaubenden Blick über die steilen Kalksteinklippen bis zum türkisfarbenen Mittelmeer.
Sehenswert: Cimetière Marin de Bonifacio, der Marinefriedhof von Bonifacio auf einem kleinen Plateau von Bosco. Entfernt vom Trubel der Altstadt bietet sich ein Spaziergang an, um dort die majestätischen Gräber zu bewundern, die Zeuge eines früheren Familienreichtums sind. Man lässt sich von der Stille des Ortes durchdringen. Ein schöner Ort mit sagenhaftem Panorama über den Ozean.
Der Hafen von Bonifacio befindet sich geschützt im fast 1,5 km tief eingeschnittenen Fjord. Am Kopfende liegt das Tourismusbüro und öffentliche Toiletten. Wer nicht so gut zu Fuß ist kann den Petit Train di Bonifacio (5 Euro) in die Oberstadt besteigen. Wer möchte kann die Kalksteinriffe auch per Boot erkunden.
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Hallo Andrea dies ist ein faszinierender Bericht. Müssen wir unbedingt auch machen
Liebe Grüße Papi