Freitag, 6. Januar 2023
Olbia (ehemals Terranoa) im Nordosten der Insel ist als viertgrößte Stadt der Insel ein wichtiger Knotenpunkt. Die meisten Reisenden, die mit der Autofähre oder einem Kreuzfahrtschiff im riesigen Porto di Olbia ankommen oder mit dem Flugzeug am Airport landen, verlassen die Stadt gleich wieder zur Weiterreise. Dabei hat die zugleich antike und moderne Stadt so einiges zu bieten.
Ein Besuch der historischen Altstadt lohnt sich in jedem Fall und ist mit Taxi oder Bus in wenigen Minuten zu erreichen. Sie zeichnet sich durch einen interessanten Mix aus mittelalterlichen Gebäuden und der von Cafés, Restaurants gesäumte Fußgängerzone, dem Corso Umberto, aus. Charmante verwinkelte Gassen wechseln sich mit schicken Mode-Geschäften ab. Man ist mittendrin im mediterranen Lebensgefühl. Bestes Eis gibt es übrigens in der Gelateria Villi!
Überall zeugen romanische Bauwerke von der historischen römischen Besiedlung, z.B. die Kirche San Pietro & Paolo mit seinem bunten Kacheldach am Piazzetta San Paolo. Hier gibt es auch einige nette Restaurants, in denen man in Ruhe verweilen kann.
Die romanische Basilika San Simplicio ist nach dem Schutzpatron der Stadt benannt. Sie gilt als wichtigstes mittelalterliches Monument ganz Nordost-Sardiniens und wurde in 5 verschiedenen Bauphasen zwischen dem 11. Jahrhundert und dem 13. Jahrhundert erbaut.
Gleich am Piazza San Simplicio befindet sich auch der Eingang zur Necropoli di San Simplicio. Das Museum beherbergt einen Teil der archäologischen Ausgrabungen, die während der Sanierung des Raumes vor der Basilika San Simplicio durchgeführt wurden. Die Nekropole gibt einen interessanten Überblick über die Bestattungen in früheren Zeiten.
Wer noch etwas Zeit zum Überbrücken hat, für den lohnt sich der kleine Spaziergang zum Parco Fausto Noce. Vom historischen Zentrum sind es nur 10 Minuten zum Stadtpark mit Bäumen, Grünflächen, Teichen, einem Amphitheater und einem Spielplatz.
An der palmengesäumten Uferpromenade steht auch das Wahrzeichen der Innenstadt, das weiße Riesenrad. Empfehlenswert ist der Besuch des am Molo Brin (Yacht- und Segelhafen) liegenden Archäologischen Museums mit Exponaten von der Nuragheepoche bis zu römischen Galeeren in modernen Ausstellungsräumen. Der Eintritt ist übrigens frei!
Auch Olbias Nachtleben und Flaniermeile mit niveauvollen Bars hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Wer günstig übernachten möchte, tut dies in einem der zentrumsnahen B&Bs.
Auch das direkte Umland von Olbia ist sehenswert. Südwestlich der Stadtgrenze liegt die Burgruine Castello di Pedres. Diese wurde im 12. und 13. Jahrhundert erbaut und steht auf einem fast 90 Meter hohen, gut begehbaren Felsen. Von dort hat man einen herrlichen Ausblick auf die südlich gelegenen Feder von Loiri sowie auf das Massiv von Limbara im Westen.
Nur einige Meter von der Burg entfernt findet man die „Tumbas de los zigantes“ Su Monte de s’Ape, die sogenannten Gigantengräber. Sie sind die größten pränuraghischen Kultanlagen Sardiniens (2.200 bis 1.600 v. Chr.) Der Nuraghekomplex Riu Mulinu liegt nördlich von Olbia spektakulär auf dem Gipfel des Berges Cabu Abbas und ist von einem Parkplatz aus auf einem Fußpfad erreichbar. Hier oben liegt auch die Quelle, die die Römer über das Aquädukt Sa Rughitulla zur Wasserversorgung Olbias nutzten.
Der Hausstrand Pittulongu liegt ca. 10 km nördlich von Olbia und erstreckt sich über 2-3 km. Flachabfallende, weiße feinsandige Strände mit kristallklarem, türkisfarbenem Meer, Strandbars und einem atemberaubenden Blick auf den Tavolara wechseln sich ab mit felsigen Abschnitten, kleinen Lagunen und Flussmündungen – ideal auch für einen ausgiebigen Strandspaziergang. Der Strand ist auch als Kitespot bekannt. Im Ort selbst gibt es relativ günstige Übernachtungsmöglichkeiten, nette Ferienhäuser, Pensionen und Restaurants – ideal also auch für einen Familienurlaub.
Der malerische Strand von Porto Istana liegt nur wenige Kilometer südöstlich von Olbia. Einem Postkartenmotiv gleicht der Ausblick auf den gegenüber liegenden Tafelbergs (Tavolara). Die Bucht ist umgeben von Felsen und grünen Hügeln und ist auch bei den Einheimischen sehr beliebt. Im Sommer kann man hier mit Tretbooten, Kajaks oder Kanus das türkisblaue, flache Wasser erkunden oder auf den Wanderwegen die umliegende Umgebung.
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