Dienstag, 18. April 2023
Von Santa Teresa Gallura führt die SP90 entlang der Costa Paradiso über Badesi und weiter nach Castelsardo. Das Städtchen hat 5867 Einwohner, liegt am Golfo dell’Asinara und gehört zur Vereinigung „I borghi piu belli d’Italia“.
Im 13. Jahrhundert wurde der Ort von der aus Genua stammenden Familie Doria gegründet. Die Burg mit ihren 17 Türmen wurde Castel Genovese genannt. Die Festung war während der vielen Kämpfe um den Besitz der Insel bis zum 15. Jahrhundert in Besitz der Familie Doria., bis die Spanier vordringen konnten und sie Castel Aaragones nannten.
1767 erhielt sie, unter der Herrschaft der Königsfamilie Savoyen, ihren heutigen Namen, Castelsardo (auf sardisch Castheddu). Die Burg ist vollständig von einem befestigten Mauerring umgeben. Sie diente den Militärgarnisonen für Jahrhunderte als Unterkunft und war bis vor einigen Jahrzehnten der Sitz der Kaserne der Carabinieri.
Heute befindet sich in den Räumlichkeiten der Burg das Museum der mediterranen Flechtkunst. Zur Burg gelangt man über die charakteristischen Carrugi, an denen man die einheimischen Frauen vor ihren Häusern sitzend, die typischen Körbe von Castelsardo flechten. In den engen Burggassen gibt es zahlreiche Cafés und Ristorante, die u.a. frische Meerestier-Gerichte anbieten. Die Aussicht von der Burg über die Region ist unglaublich!
Am Küstenstreifen von Castelsardo überwiegen hohe Klippen aus rotem Trachitgestein gesäumt von Sandstränden und türkisfarbenem Meer. Auch der anschließende Spaziergang um die Burg bietet schöne Aussichtspunkte. Dabei kommt man vorbei an der Kathedrale Sant’ Antonio Abate (1586) mit dem steil über dem Meer emporragenden Glockenturm mit bunten Steingutziegeln bedeckter Kuppel und die darunter liegenden Krypta, die das Museum „Maestro di Castelsardo“ beherbergt.
Bei der Besichtigung der religiösen Gebäude darf auch die Kirche Santa Maria delle Grazie, das Benedikterkloster und der Bischofspalast (ehem. Sitz des Bischofs) nicht fehlen. Ein Ausflug in die bewegte Vergangenheit Sardiniens.
Auf dem Rückweg bietet sich der Fotostopp beim Elefantenfelsen (Rocca dell’elefante), ca. 5 km südöstlich von Castelsardo, an der Strada Statale an. Der etwa 5 Meter hohe rötliche Felsbrocken ist durch Verwitterung geformt und sieht je nach Betrachtungswinkel einem Elefanten sehr ähnlich. Verblüffend, was die Natur so alles kann!
Wer die sardische Küche kennenlernt, besucht anschließend das Agritursimo Bedda Ista auf dem Monte Ussoni. Von hier kann man bis Korsika sehen und die Strände des Valledoria. Neben einem traumhaften Ausblick über den Golfo dell’Asinara genießt man auch exzellente, typisch sardische Speisen und sardische Gastfreundschaft.
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