Montag, 6. Dezember 2021
Reisen in den noch immer unsicheren Covid-Zeiten, ist das überhaupt möglich? Ja, es ist trotz aller Reisewarnungen und Sicherheitsvorschriften möglich! Wer die aktuellen Covid-Regeln kennt und sich danach richtet, kommt auch am Flughafen gut durch. Die Mitarbeiter der Airlines an den europäischen Flughäfen sind freundlich und hilfsbereit, und in den Wintermonaten hält sich der Publikumsverkehr in Grenzen. Auch nach Sardinien kann man fliegen, wenn auch nicht direkt, dann doch beispielsweise via Rom oder Mailand, oder über Portugal, Malta, Niederlande, Barcelona etc.
Die Hauptstadt Cagliari
Möglich ist zum Beispiel ein Städtetrip in den Süden der Insel, um die Hauptstadt Cagliari kennenzulernen. Im November/Dezember gibt es hier kaum Touristen und noch immer milde Temperaturen. Vom Flughafen Elmas sind es nur 15 Minuten Transfer in die Innenstadt.
Ideale Übernachtungsmöglichkeit im mittelalterlichen Burgviertel Castello ist das antike B&B Cappuccine direkt im Herzen der Altstadt von Cagliari. Von hier aus lässt sich die Stadt sehr gut zu Fuß erkunden. Die Unterkunft ist sehr gastfreundlich und familiär geführt. Ein Teil der alten Stadtmauer verläuft durch das Gebäude und ist freigelegt.
Das B&B hat drei sehr liebevoll eingerichtete Gästezimmer, die den antiken Charakter der Räume wunderbar mit modernem Komfort verbinden. Morgens erhält man ein kontinentales Frühstück, den Kühlschrank darf man mitbenutzen oder sich an den Getränken daraus gegen Bezahlung bedienen. Alles sehr unkompliziert, man fühlt sich sofort wie Zuhause!
Bastione di Saint Remy
Von hier aus ist man in wenigen Gehminuten bei der Bastione di Saint Remy, dem markanten Bauwerk mit Kalksteintor und einer weitläufigen Terrasse, die auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Heute tummeln sich nur eine Gruppe von Studenten, die sich mit Zeichenblock bewaffnet kreativ verwirklichen. Die Morgenstimmung hier oben ist schön, und der Blick über die Stadt grandios.
Doch auch abends hat die Festung im Spiel der Lichter ihre Reize. Wenn man weitergeht, eröffnet sich vom Bastione di Santa Croce ein spannender Ausblick über den Piazza Yenne – auch das Wohnzimmer Cagliaris genannt, weil hier die Einheinheimischen ausgehen – und das Viertel Stampace.
Aus dem Häusermeer erheben sich die Glockentürme und Kuppeln der Stiftskirche Sant’Anna und die hohen Türme des Rathauses. Bezeichnend für das Stadtbild sind die engen Gassen mit dem Kopfsteinpflaster, die mittelalterlichen Fassaden und die massiven alten Stadttore. Mittags kann man noch draußen ein leichtes Mittagessen genießen, und das zu moderaten Preisen! Gute Nachtisch-Alternative zum Gelato in der kühleren Jahreszeit: Frisch gemachte Canoli con Pistaccio auf die Hand in der Via Roma.
Die Via Sardegna ist die längste Restaurantmeile der Stadt mit einem riesigen Angebot an kulinarischen Genüssen. Etwas versteckter liegen der Piazza Savoia und San Sepolcro – hier essen die Calgiari gerne oder nehmen einen Aperitivo ein. Den gibt es übrigens schon für 5 Euro in der Cafeteria Tiffany in der Altstadt. In der Fußgängerzone laden schöne Mode- und Fachgeschäfte zum Flanieren ein, und die Gassen sind abends bereits weihnachtlich beleuchtet.
Mercato di San Benedetto
Ein Besuch wert ist auch der Mercato di San Benedetto. Hier kaufen von Montag bis Samstag von 7-14 Uhr die Gastronomen aber auch die Einheimischen frische Fisch,- Fleisch- und Käsespezialitäten ein und erhalten ein großes Angebot an Früchten, Gemüse, Brot und Dolci. Einige Händler bieten ihre Köstlichkeiten auch direkt zum Verzehr an. Es herrscht eine quirlige Atmosphäre und riecht nach Salz und Meer.
Naturpark Saline di Molentagius
Wer den Entdeckungs-Radius ausweiten möchte, kann sich neben Linienbussen, geführten Stadtrundfahrten oder Ape-Touren auch ein Fahrrad mieten. Auf dem Weg zur Marina, nahe dem Bahnhof gibt es einige Radgeschäfte, die ein Rad für 10 Euro pro Tag verleihen.
Damit radelt man dann bequem zum Hafen von Cagliari und von dort zum naheliegenden Naturpark Saline di Molentagius. Entlang der glitzernden Salzseen lassen sich hier wunderbar die wildlebenden Flamingos beobachten, die nach Salinenkrebsen tauchen. Auf knapp 1600 ha erlebt man unberührte Natur.
Spiaggia di Poetto
Eingebettet zwischen dem Capo Sant’Elia, den Salzfeldern der Saline und Quartu Sant’Elena liegt der weitläufige Spiaggia di Poetto. Auf dem Lungomare gibt es ausreichend Platz für Fußgänger, Jogger, Biker und Autos. Einige der Strandrestaurants sind ganzjährig geöffnet, der weiße Sandstrand bis auf ein paar Strandläufer menschenleer. Von hier kann man bis zum Stadtteil Quartu Sant’Elena radeln und die Landschaft genießen.
Wer Lust auf frische Spezialitäten aus dem Meer hat, kehrt in der La Cozzeria bei Renato Serafini ein und lässt sich den Gaumen verwöhnen. Aufgrund der guten Windverhältnisse herrschen am Strand von Poetto oft beste Bedingungen für Freestyler und Kite-Surfer. Ein Platz zum Verweilen und die Seele baumeln lassen.
Römische Ruinenstadt Nora
Für Kulturfans ist die römische Ruinenstadt Nora auf der Halbinsel bei Pula ein absolutes Muss. Sie ist die älteste Stadt der Insel, liegt knapp 35 km südwestlich von Cagliari, ist mit dem Bus zu erreichen und ganzjährig geöffnet (Eintritt 8 Euro). Im November/Dezember bleibt der große Besucherstrom aus, dafür hat man diese beeindruckende, mystische Ausgrabungsstätte ganz für sich allein.
Alles was man heute in Nora sieht, Säulen, Mauerreste und bewundernswerte Mosaikböden, stammt aus der römischen Kaiserzeit. Aber auch die Nuragher und die Phönizier haben an diesem wunderbaren Ort ihre Spuren hinterlassen.
Cagliari ist eine unglaublich lebendige Stadt, die Menschen sind freundlich, offen und herzlich und es gibt so viele Dinge zu entdecken, dass ein paar Tage nicht ausreichen. Der nächste Trip ist also schon in Planung…
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